Matmari-Zeichnen mit Künstler Mikhael

Dieser Blog wurde uns von Mikhael Bouvetier, Künstler aus Frankreich und seiner Partnerin Angelika Strassberger zugesandt.
Beide waren als Gastlehrer im März 2019 in der Naturschule zu Besuch und hatten für die Kinder und Lehrer die Kunst der Matmari-Ursprache sowie Mantren und Übungen im Gepäck. Es war für die Lehrer und Schüler ein sehr interessanter Unterricht und zeigt wieder einmal auf, dass diese Schule neue Unterrichts-Impulse für die ganzheitliche Entwicklung der Kinder einsetzt.

Wir wünschen Euch beim Lesen des sehr lebendigen Blogs viel Freude.

Es ist für mich immer eine Reise zwischen den Welten gewesen, um in PAURI anzukommen. Es ist, als würde dieses Land aus einer anderen Welt sich auf die Erde niedergelegt haben.

Nach dem Sonnenaufgang sahen wir, wie der  Hof der Schule sich mit Kinder voller Freude füllte; einige kletterten rasch die Treppe empor, um sich von ihrem Gepäck zu befreien, die anderen griffen zum Ball. Um 8.30 Uhr versammelten sie sich sogleich in Rang auf den Ruf der sechs Lehrer und fingen an Mantren zu singen unter Anleitung von 4 ihren Kameraden.

Erstes Erstaunen: nachdem die Kinder wie Vogelschwärme ihre Klasse erreicht hatten wurden wir  in die verschiedenen Klassen geführt und jeder Schüler hintereinander stand auf und sagte seinen Namen. Es ging unglaublich schnell, bunt und berührend. Und ich sollte entscheiden welche von diesen sechs Klassen würden den Zeichnenunterricht bekommen!  Rasche Entscheidung getroffen: wir werden uns, Angelika und Ich, in zwei Klassen teilen.

Die Aufgabe war die Formen der Ursprache Matmari in ihre Vielfältigkeit und Lebendigkeit zu zeichnen. Alle Formen auf dieser Welt sind von diesen Kraftformen entstanden; und nicht nur die Gestalten sondern auch alle Sprachen, unterdessen  das Sanskrit, sind daraus geboren.

An der Tafel erschienen von mir die ersten Buchstaben und jeder Schüler  zeichnete und lernte diese Formen zu bilden und zu wiederholen.

Mit welchen Eifer und Bereitwilligkeit, mit welchem Interesse und Hingabe wurden  diese Formen gezeichnet. Wir hatten Mühe zu folgen und Angelika und ich, sind von der einen Klasse zu der Andern geflogen, um diesen Eifer nachzukommen.

Am Anfang waren die Lehrer dabei und übersetzten auf Hindi, dann verschwanden sie mehr und mehr.

Zeichnen auf dieser Weise war ihnen fremd und keiner wusste wofür es dienen würde. Wir stellten fest, dass etwas mehr von uns erwartet wird.

Am Nachmittag Mister Deepak gab uns die Idee alle Schüler in der großen Halle zu sammeln und alle gleichzeitig zu unterrichten.

Die Lehrer wurden sehr erfinderisch um alles zu organisieren und auch genug Zeichnungspapier zu finden. Alle fanden einen Platz, die Kleinen vorne und die Großen hinten.  Diesmal haben wir auch Zeichenpapier an den Lehrer gegeben und als die Schüler ihre Aufgabe bekommen haben, haben die Älteren dann diese Formen der Matmari zum ersten Mal im Hand gehabt. Das war ein Schritt in die gute Richtung.

Der Tag danach wurden wir in die Yogastunde eingeladen. Alle Schüler lernen Yoga unter Leitung von Mister Deepak. Angelika wurde  diesmal eingeladen Übungen zu zeigen, die wir direkt vom Seminar von Shin gelernt hatten.

Am Nachmittag bekamen wir Besuch von Rohit. Er nahm uns zusammen mit den  Lehrern in ein Gespräch. Es war tatsächlich nötig miteinander zu sprechen, um über diese Lehre der Matmari Auskunft zu geben. Etwas später sagte Rohit zu mir: « Du bist der Manager und musst dein ganzes Team ausbilden und genau informieren über was Du willst. Kommunikation ist gefragt!»

Nach der Schulzeit hatten wir einen Termin mit vier Lehrern vereinbart.

Um 18 Uhr kam Mister Dinesh und lud uns in seine Schulklasse ein. Das war die Klasse für die Jüngsten und die Schulbänke waren entsprechend klein! Die anderen   Lehrer kamen bald dazu und so saßen wir wie die sieben Zwerge am  Tisch. Papier und Stifte wurden verteilt und sie fingen an zu zeichnen. Zuerst  mit offenen Augen dann mit geschlossenen Augen, genauso wie ihre Schüller am Morgen gezeichnet hatten.

Mit den Erfahrungen stieg das Interesse hinzu und die Fragen kamen, warm und weise.

„Diese Buchstaben der Matmari leben als Prozess im Organismus des Menschen, bilden die Organe  und halten ihre Formen durch das Leben. Wir erinnern und rufen diese Kräfte wieder zur Arbeit, indem wir sie in bestimmter  Abfolge zeichnen. Nach einer Weile können wir erleben, dass diese Formen sich selbst zeichnen und formen nach ihren Gesetzmässigkeiten. Diese Buchstaben sind lebendige Formen“, erklärte ich.

Oft haben wir auch einen Wechsel eingesetzt in welchem Angelika die Möglichkeit fand,  Mantren und Gesänge anzuleiten, die die Kinder mit großer Kraft und Anmut gesungen haben. Außerdem hat Shin speziell für Kinder besondere Reihenfolgen  von Mudras gezeigt, die wir alle zusammen durchgeführt haben.

Es ist eine Güte für die Menschheit, mit diesen  Kräften der Ursprache Matmari wieder arbeiten zu dürfen. Sie sind verbunden mit den verschiedenen Strömungen der Kundalini, und regen sie auf natürliche und gesunde Weise an.

Die Neueinsetzung dieser Lehre verdanken wir Shin und Pauri ist prädestiniert solch einen Pionierunterricht anzubieten.

Für die letzte Unterrichtsstunde nach dem zeichnen haben wir die Kinder befragt, was sie wohl  jetzt noch am liebsten mit uns tun möchten. Es war eindeutig Yoga und Mantren singen. Die Speerwerf-Übung brachte allen Freude als die Lehrer und Schüler gleichermaßen von uns lernten. Zum Staunen brachte uns immer, mit welcher Freude und Bravour sich die Kinder nach vorne stellten um ihr Bestes zu geben.

Nach dieser letzten Unterrichtsstunde sagte uns Mister Vinod, dass die Kinder ihm ihre Freude mitgeteilt hatten uns am Holyfestival einzuladen zu wollen. Diese Freude haben wir Haut nah erspüren dürfen und vor allem Herzens nah!

Wir wurden so beschenkt, dass unser Dank keine Worte mehr findet  und wir lassen diese Photos für uns sprechen.

Mikhael und Angelika