Lehrer aus Österreich begeistert Kinder und Lehrer

Von Susanne

Wolfgang Viehberger, ein junger Lehrer aus Österreich kam vor 2 Jahren auf mich zu und teilte mir mit, dass ihn die Philosophie der Naturschule in Indien sehr gefällt und fragte, ob es möglich ist, dort als Volontär für einige Zeit zu arbeiten.

Wir haben ihn damals zu uns nach Hause eingeladen und hatten sehr gute Gespräche. Mittlerweile hat Wolfgang alle seine Examen abgeschlossen und war noch bis vor kurzem an einer deutschen bilingualen Schule in Spanien.

Zu unserer grossen Freude hat sich nun Wolfgang entschieden, vom 08. bis 25. Oktober 2019 auf eigene Kosten nach Indien zu fliegen, um an der Schule für Kost und Logis mehr als 2 Wochen zu unterrichten.

Diese Schulzeit war eine Bereicherung und Freude für die Kinder und Lehrer und auch Wolfgang hat die Zeit sehr genossen und sagte: „Irgendwann komme ich wieder, es ist ein wunderbarer Ort mit so vielen herzlichen Menschen“.

Der musik- und sportbegeisterte Lehrer brachte viel Bewegung, Spass, Lachen und auch Ernstes auf spielerische Art in die Schule.

Schon am 1. Tag spielte er mit den Kindern Frisbee – was viele Kinder nicht kannten – um dabei ihre Namen kennen zu lernen. Jedes Kind musste den Namen nennen, zu welchem das Frisbee geworfen wurde.

In seinen Unterricht integrierte er Farben, Musik und verschiedenste Spiele, bei welchen die Kinder lustvoll ein Gemeinschaftsgefühl und gegenseitiges Vertrauen entwickeln konnten, nach dem Motto, gemeinsame sind wir stark.

Selbst wenn die Verständigung manchmal schwierig war, wurde doch dann letztendlich viel gelacht und improvisiert.

Die Lehrer der Schule gaben Wolfgang viel Freiraum und Möglichkeiten sich in den Unterricht einzugeben, was er gerne genutzt hat.

Spiele wie Karottenziehen, Katz und Maus, Spinnennetz, Donner-Wetter-Blitz, Feuer-Wasser-Wind, Löwenjagd brachte auch die Natur in den Unterricht. Dabei lernten sie auf einfache Weise englische Wörter, übten sich in der Motorik, stellten Emotionen dar und durften dann zum Abschluss die neuen Wörter in ein Heft schreiben, um die Rechtsschreibung zu lernen

Die Motivation die Wolfgang mitbrachte übertrug sich rasch auf die Kinder.

Ob bei “Rhythmikeinheiten mit Zeitungen“, bei welchen die Kinder das Blatt auf dem Kopf, auf dem Rücken, dem Knie, den Füßen balancieren und sich dabei bewegen, ohne es zu verlieren oder freies Spielen auf Instrumenten oder Spiele mit dem Fallschirmtuch oder Pantomime, die Kinder machten begeistert mit und hatten viel Spass.

Ein besonderes Highlight waren zwei Tage, die sich dem Thema Naturschutz und Müll widmeten.

Wolfgang sammelte mit den Kindern 5 Säcke Müll im Dorf und in der Natur.

Am Nachmittag zeigte er den Kindern ein Video, welches darstellte wie verschiedene Tiere aufgrund von Plastik umkamen. Dazu gab es Fragen, wie sich die Kinder fühlen, was sie gesehen haben und was sie tun können, um zu helfen.

Ein weiteres Video zeigte den Kindern die fünf grössten Plastikinseln in den Ozeanen und deren Auswirkungen. Anschliessend haben die Kinder wieder Fragen beantwortet und Lösungsstrategien erarbeitet.

Am nächsten Tag wurden drei Gruppen gebildet und die Kinder erhielten den Auftrag ein schönes und aussagekräftiges Plakat zum Thema Müll gestalten.

Wolfgang forderte und förderte sehr in dieser Zeit die Fantasie, die Bewegung und die Kameradschaft der Kinder.

An einem anderen Tag machte Wolfgang mit den Kindern Partnerübungen,  um dann im Anschluss eine Menschenpyramiden zu bauen. Dies war eine große Herausforderung, doch sie wurde gemeistert und alle hatten Riesenspass.

Zum Abschluss der Unterrichtszeit von Wolfgang wurden für ein Theaterstück Masken aus Papptellern und Kostüme gebastelt.

Zuvor sahen die Kinder das Video der Geschichte des Theaterstücks an, spielten anschliessend, um sich schauspielerisch aufzuwärmen, ein Spiel, bei welchem sie verschiedene Rollen und Emotionen einnahmen und probten dann das Theaterstück.

Die Aufführung war anfangs noch ein bisschen chaotisch und dennoch letztendlich sehr gelungen. Die Kinder lernten dabei sehr gut Englisch und trainierten ihr Gedächtnis.

Wolfgang hatte zwischen den Unterrichtselementen auch die Möglichkeit Eltern der Kinder in den Dörfern zu besuchen, bei Mitarbeitern zu Hause Gast sein zu können und eine Reise zu einem Tempel zu unternehmen, um in die indische Kultur besser eintauchen zu können.

Wolfgang hat die Zeit an der Naturschule sehr genossen und möchte wieder kommen.

Doch in nächster Zeit beginnt er seine Lehrertätigkeit in Österreich an einer Schule, in welcher die meisten Kinder aus Flüchtlingsfamilien stammen und schwere Familienverhältnisse vorherrschen und es kaum Muttersprachler gibt.

Wir sind sicher, dass Wolfgang mit seinem Enthusiasmus, seiner frohen Art auf spielerische Weise zu unterrichten und seiner grossen Liebe zu Kindern, diese Aufgabe meistern wird.

Wir wünschen Wolfgang das Beste auf seinem Weg,
sagen ein herzliches Dankeschön für seinen Unterricht und was er alles mitgebracht hat
und freuen uns schon jetzt riesig auf ein baldiges Wiedersehen.